Life

San Jose ist doch etwas größer als ich es mir vorgestellt hatte. Den meisten ist wohl auch nicht bewußt, dass die Stadt mit einer knappen Millionen mehr Einwohner hat als z.B. das nahe gelegene San Francisco. Auf der anderen Seite hat San Francisco jedoch mehr Flair und ist einfach nicht so schnell gewachsen.
Infineon stellt seinen Praktikanten bei Selbstbeteiligung einen Mietwagen zur Verfügung. Diesen möchte ich auch nicht missen, denn ohne Auto geht hier fast gar nichts oder nur sehr unbequem. Die täglichen 10 Meilen zur Arbeit erscheinen mir schon nur noch als Kurzdistanz.
Die Lebenshaltungskosten sind hier leider ziemlich hoch. Dies soll eine der teuersten Ecken Amerikas überhaupt sein. Noch an die DM gewöhnt, brauchte ich mich im Supermarkt nicht großartig umstellen, werde dies dank Teuro wohl auch nicht bei meiner Rückkehr müssen. Einzig die Benzinpreise sind für einen Europäer traumhaft. $1.45 pro Gallone (3,8l) machen auch lange Autostrecken preiswert möglich.

Work

San Jose nennt sich selbst "Capitol of the Silicon Valley". Dies ist sicher berechtigt, da wirklich an jeder Straßenecke ein mehr oder weniger bekanntes Hightech Unternehmen sitzt. Infineon, mein Arbeitgeber, ist hier eher einer der unbekannteren Kandidaten. Vor Ort sind knappe 1000 Mitarbeiter, nach massiven Einschnitten in der Vergangenheit aber die wenigsten davon in der Entwicklung. Amerika typisch wird in Großraumbüros mit "Cubes" als Unterteilung gearbeitet.
Meine Arbeitszeit kann ich zum Glück sehr frei einteilen. Das heißt entweder früh anfangen und frühen Feierabend, oder studentenfreundliches Aufstehen um 9:00 und bleiben bis es Zeit für ein Bierchen ist. Dabei muss man immer bedenken, dass hier eine 40 Stunden Woche gilt und Infineon auf Grund der multikulturellen Belegschaft sämtliche Feiertage abgeschafft hat. Gerade im Mai war das schon ärgerlich.

Yosemity

Upper Yosemity Fall Was einem die Zeit wirklich kurz macht sind die Wochenendtrips. Bisheriges Highlight war der Besuch des Yosemity National Parks mit einer Gruppe von etwa 20 Leuten. Um diese Zeit sind die Wasserfälle noch richtig am donnern. Am Samstag haben wir eine Wanderung an die Oberkante des "Upper Yosemity Falls" gemacht. Nach anstrengenden 900 Höhenmetern bietet sich einem eine Aussicht wie aus dem feinsten USA Foto-Bildband. Nach der verdienten Rast und dem Abstieg wurde dann auf dem Campingplatz auf den Tag angestoßen. Der Sonntag war dagegen etwas amerikanischer. Mit dem Auto bis zum Aussichtspunkt und dort dann massig Fotos schießen. Erst später haben wir noch einen Hike quasi durch einen Wasserfall gemacht. Die Gischt ist überall gewesen und sorgte dafür, dass auch der Letzte ungeduschte Camper wieder frisch war.